Wachen & Fahrzeuge des Rettungsdienstes
Ich war als aktiver Rettungsdienstler immer schon daran interessiert, wo es überall im Lande Schleswig-Holstein
sonst noch eine Rettungswache gibt und da nicht jeder Kreis bzw. Organisation im WWW darüber Auskunft gibt, habe ich
vor einigen Jahren beschlossen, dies selbst in die Hand zu nehmen und eine solche Karte zu erstellen. Das viele
positive Feedback hat mich nun dazu veranlaßt, die Karte nun einmal optisch und inhaltlich ein wenig zu modernisieren
und auf den neuesten Stand zu bringen.
Auf meiner Karte sind alle Rettungswachen der Kreise Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde,
Plön, Ostholstein, Segeberg, Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und der
kreisfreien Städte Flensburg, Kiel, Neumünster und Lübeck verzeichnet.
ÜBERSICHTSKARTE
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LEGENDE UND BEDIENUNG
Ein gelbes Quadrat auf der Karte symbolisiert eine Rettungswache mit mindestens einem dort stationierten
Rettungswagen (RTW), ein rotes Quadrat steht für eine Notarztwache (NEF/NAW).
Die drei übrigen Symbole (2xDRF/BMI) markieren einen Standort für einen Rettungshubschrauber (RTH).
Es wurden nur Wachen berücksichtigt, die auch in der offiziellen Notfallrettung eingebunden sind, so sind
Anbieter wie Clinotrans in Kiel oder die ASB-Wache in der Lübecker Hoeschstraße, wo nur ein
Krankentransportwagen (KTW) stationiert ist, nicht aufgeführt.
Sobald sie mit der Maus auf einem der Symbole verbleiben, erscheint in einer kleinen Info-Box der Standort der
ausgewählten Rettungswache, anklickbar sind die Wachen in dieser Ansicht nicht, dies geht erst in der Landkreisansicht.
In diese kommen sie, indem sie a) auf das Landkreiskürzel (z.B. "NF" oder "FL") auf der Karte
oder b) unterhalb dieses Textes in der Auflistung der Landkreise auf die verlinkten Wappen klicken.
LANDKREISE UND KREISFREIE STÄDTE IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
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Rettungswachen
in Nordfriesland
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Rettungswachen in
Schleswig-Flensburg
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Rettungswachen
in Dithmarschen
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Rettungswachen in
Rendsburg-Eckernförde
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Rettungswachen
in Plön
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Rettungswachen
in Ostholstein
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Rettungswachen
in Steinburg
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Rettungswachen
in Segeberg
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Rettungswachen
in Pinneberg
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Rettungswachen
in Stormarn
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Rettungswachen im
Herzogtum Lauenburg
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Rettungswachen
der Stadt Flensburg
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Rettungswachen
der Stadt Kiel
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Rettungswachen
der Stadt Neumünster
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Rettungswachen
der Stadt Lübeck
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Viele Fotos von Rettungsdienstfahrzeugen aus Schleswig-Holstein...
FAHRZEUGE DES RETTUNGSDIENSTES
KRANKENTRANSPORTWAGEN (KTW)
Ein Krankentransportwagen ist im Rettungsdienst für nicht-akute Notfälle zuständig, zum Beispiel, wenn jemand krankheitsbedingt
ins Krankenhaus muss. Häufig wird leider umgangssprachlich von Krankenwagen gesprochen, auch wenn ein Rettungswagen gemeint ist.
Die personelle Besetzung des KTWs wird in Deutschland durch die Rettungsdienstgesetze der einzelnen Bundesländer vorgegeben. Es
handelt sich dabei immer um mindestens zwei Personen, von denen der fachlich besser ausgebildete in den meisten Ländern ein
Rettungssanitäter sein muss, in Schleswig-Holstein wird sogar ein Rettungsassistent gefordert.
Die Mindestausstattung eines KTW ist dagegen europaweit durch die Norm DIN EN 1789 vorgegeben. Sie besteht im wesentlichen aus
Trage, Tragestuhl und einer medizinischen Basis-Ausstattung. Weiteres medizinisches Gerät ist eine freiwillige Leistung des
Rettungsdienstträgers oder aufgrund örtlicher Regelungen vorhanden und variiert daher stark. Ein Krankentransportwagen fährt nur
mit Blaulicht, wenn kein Rettungswagen verfügbar ist und der KTW somit "aushilfsweise" in der Notfallrettung eingesetzt wird.
RETTUNGSWAGEN (RTW)
Rettungswagen werden dazu benutzt, um Notfallpatienten zu versorgen und in eine geeignete Klinik zu verbringen. In einem
Rettungswagen werden verschiedene Geräte zur Diagnose, Therapie und Rettung der Patienten vorgehalten:
- Stethoskop
- Pupillenleuchte
- EKG/Defibrillator
- Blutdruckmessgerät
- Blutzuckermessgerät/Teststreifen
- Pulsoxymeter (Messung der Sauerstoffsättigung im Blut)
- Sauerstoff + Beatmungs- und Inhalationsgeräte
- Material zur Sicherung der Atemwege (Intubation)
- Absaugpumpen
- Infusionen und Zubehör
- Medikamente
- Verbandmaterial
- Schienungsmaterial für Arme und Beine
- Vakuummatratze zur "Ganzkörperimmobilisation", eine Art Gipsbett...
- Halskrausen zur Ruhigstellung der Halswirbelsäule
- Gerät zum sicheren Aufnehmen bei Verletzungen des Rückens (Schaufeltrage/KED-System)
Die Anforderungen an die personelle Besetzung der Rettungswagen obliegt den einzelnen Bundesländern. In Schleswig-Holstein ist
die Anforderung besonders hoch: es werden mindestens ein Rettungsassistent und mindestens ein Rettungssanitäter mit 200
absolvierten Einsätzen gefordert.
Die Abkürzung 'RTW' heißt nicht etwa Rettungstransportwagen - ähnlich wie beim KTW - sondern tatsächlich nur Rettungswagen
(schon mal Rettung transportiert...?). Bei der Vergabe der Abkürzungen war 'RW' halt schon durch den Rüstwagen besetzt.
NOTARZTWAGEN (NAW)
Das Prinzip des Notarztwagen beruht auf Rettungswagen (RTW), die zusätzlich ständig mit einem Notarzt besetzt sind. Im
Unterschied zu Rettungswagen sind Notarztwagen auch meist zusätzlich mit spezielleren Medikamenten und weiterer Ausstattung
bestückt, die dann durch den Notarzt eingesetzt werden können. Dieses System - auch Kompaktsystem - war jahrzehntelang das
vorherrschende Modell, um Notärzte an die Einsatzstellen zu bringen. In den letzten Jahren hat ein Umdenken stattgefunden.
Beim Rendezvous-System wird der Notarzt mit einem separaten PKW (Notarzteinsatzfahrzeug "NEF" - siehe unten) zum Notfallort
gebracht und trifft sich dort erst mit dem Rettungswagen. Der große Vorteil an diesem System ist, dass der Notarzt so in der
Notfallrettung wesentlich flexibler einsetzbar ist, da er nicht an den transportierenden Rettungswagen gebunden ist und - sofern
es der Patientenzustand zulässt - zu einem weiteren Notfall abgerufen werden kann. Gefahren wird das NEF von einem Rettungsassistenten,
mit dem zusammen der Notarzt dann auch schon eine hochwertige Patientenversorgung vornehmen kann, wenn der Rettungswagen noch
nicht an der Einsatzstelle eingetroffen ist.
NOTARZTEINSATZFAHRZEUG (NEF)
Das Notarzteinsatzfahreug ist ein PKW, der den Notarzt zum Einsatzort bringt. Mit einem NEF können keine Patienten transportiert
werden, deswegen wird zusätzlich noch ein Rettungswagen benötigt, mit dem sich vor Ort getroffen wird. Daher hat dieses System
den Namen Rendezvoussystem, im Gegensatz zum Kompaktsystem, bei dem der Notarzt auf dem Transportfahrzeug (Notarztwagen) mit zum
Einsatz fährt (siehe oben). Die Mindestausstattung eines NEF ist in Deutschland genormt (DIN 75079), dazu gehört eine komplette
Notfallausrüstung, wie sie auch vom Rettungswagen bekannt ist. Oft führt das NEF darüberhinaus besonderes medizinisches
Spezialmaterial mit (Betäubungsmittel, Medikamente zur Lyse-Therapie).
Da der Notarzt nicht an das Transportfahrzeug gebunden ist, sind er und die anderen Rettungsmittel erheblich flexibler einsetzbar:
- Ein Rettungswagen kann den Notarzt nachfordern, ohne dass dann ein weiteres großes Fahrzeug damit unnötig gebunden wird
(für den Transport kann der Rettungswagen ja dann selbst sorgen).
- Oft stellt sich erst am Einsatzort heraus, dass der Notarzt den Transport nicht begleiten muss, er ist dann sofort wieder
für den nächsten Einsatz bereit, weil er nicht an das transportierende Fahrzeug gebunden ist.
- Zudem ist ein NEF auch etwas schneller und wendiger, was bei vielen Gelegenheiten Vorteile hat (Stadt, flächiges Land)
- Kosten für Anschaffung und Wartung sind geringer
RETTUNGSHUBSCHRAUBER (RTH)
Rettungshubschrauber dienen im Rettungsdienst als Transportmittel für Notfallpatienten, als Notarztzubringer ("Primär-Einsatz")
und als Verlegungsmittel für Klinikpatienten ("Sekundär-Einsatz"). Die Rettungsleitstelle entsendet einen Rettungshubschrauber
immer dann, wenn ein schneller Notarzteinsatz notwendig ist und kein bodengebundener Notarzt zur Verfügung steht oder wenn die
speziellen Vorteile eines RTHs gefragt sind:
- Einsatzfähigkeit in schwer zugänglichen Gegenden
- Unabhängigkeit von Staus und Fahrbahnzustand (z. B. Eisglätte)
- zügiger und schonender Transport mit medizinischer Betreuung und Überwachung auch in
weit entferntere Krankenhäuser
Nachteil eines Rettungshubschraubers ist die Abhängigkeit von Witterungs- und Sichtbedingungen. Obwohl RTH auch nachts eingesetzt
werden können, ist das Risiko für Landungen in unbekanntem Gelände dabei so hoch, dass sich die Dienstzeit meist nur auf die
Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang beschränkt. Ein Rettungshubschrauber ist hinsichtlich der medizinischen Geräte,
Medikamente und Materalien wie ein Notarztwagen ausgestattet. Damit kann eine Versorgung vor Ort und während des Transportes auf
notfallmedizinischem Niveau erfolgen.
Für spezielle Anforderungen kann die Ausrüstung auch erweitert werden. Zum Beispiel ist am Meer oder im Gebirge (zum Einsatz bei
Bergunfällen) am Rettungshubschrauber oft auch eine seitliche Winde angebracht, womit der Patient auf einer Trage im Flug
hochgehoben und verladen werden kann.
Die Besatzung eines deutschen RTH besteht in der Regel aus dem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten. Bei
bestimmten RTH-Typen gehört zur fliegerischen Besatzung zusätzlich ein Bordwart.
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